Donnerstag, 07.06.2018
Damsdorf – Berlin 95 KM Gesamt: 1.640 KM
Nach einem kurzen Plausch mit meinem Gastgeber verließ ich
die Blockhütte und machte mich auf in Richtung Berlin.
Neben den vielen
Bodenbelägen, die ich bisher kennenlernen durfte, wie z.B. Schotter, mal feinkörnig,
mal in Findlingsgröße oder die im Osten sehr beliebten Pflastersteine in allen erdenklichen
Formaten, gerne auch mal hochkant verlegt, sind Betonplatten, mit und ohne
Löcher auch sehr gerne gesehen.
Heute kommt nun noch Sand hinzu. Wer kam bloß auf die
Idee auf einem Radweg eine zentimeter dicke Schicht Sand auszulegen? Ein
Beachvolleyballer? Ein Radfahrer auf jeden Fall nicht. Fahren war unmöglich,
schieben ging eigentlich auch nicht. Rechts und links Gestrüpp. Zwei Kilometer habe
ich das Fahrrad halb geschoben, halb getragen und das am frühen Morgen. Ich
habe mich dann riesig über die angrenzende Schotterpiste gefreut.
Besser wurde
es dann erst gegen Mittag als ich Richtung Havel und Potsdam kam. Allerdings
nahm dann auch der Verkehr zu und ich musste oft auf der Straße fahren. Ein
Polizeiwagen überholte mich und die beiden Polizisten winkten mich ein paar
Meter weiter auf die Seite. Ich ahnte schon was jetzt kommt und ich habe recht
behalten.
Eine Helmdiskussion. Der Polizist wollte wissen, weshalb um Himmels
willen ich meinen Helm auf dem Gepäckträger befestigt habe und nicht auf dem
Kopf. Meinem einzigen schwachen Argument, dass ich die Gurte am Hals und den
Druck auf dem Kopf nicht leiden kann und mir das ein Stück weit den Spaß am Fahrradfahren
nimmt, kann man viele bessere Argumente dagegenhalten.
Allerdings kenne ich die
alle schon und befürworte es ja auch einen Helm zu tragen und wenn ich mich unsicher
fühle oder es für mich gefährlich erscheint trage ich ihn ja auch und so lange
es keine Helmpflicht gibt, werde ich das so handhaben wie ich das für mich am
besten halte.
Ein weiterer Radler kommt vorbei, mit Helm. Der Polizist nimmt es
lächelnd zur Kenntnis. Fünf Minuten später der Nächste, ohne Helm. Ich grinse, Ausgleich.
Da ich weiter möchte breche ich das Gespräch ab, auch weil mir der Polizist
zunehmend auf die Nerven geht. Und so endet diese Diskussion wie so oft, ich
bin unbelehrbar und der Gegenüber meint dann provozierend „ja dann stirbst du
halt.“ Ganz schön respektlos. Der Brandenburger Bulle drückt das allerdings
etwas anders aus: „und ich muss dann den Matsch von der Straße lesen“. Den
Spruch fand ich dann wiederum lustig.
Kurz darauf fahre ich in Potsdam ein und ich
kann schon einige Sehenswürdigkeiten wahrnehmen, aber das Sightseeing findet
erst Morgen statt. Nun geht’s erst weiter zu meinem Hotel nach Berlin.
Ein Radler fährt neben mir her und spricht mich an und wir erzählen etwas. Er fährt auch öfter lange Touren, auch
gerne im Ausland. Er gibt mir den Tipp anstatt durch die Vorstadt von Berlin
lieber den Mauerweg entlang zu fahren, das wäre zwar etwas weiter, aber angenehmer
zu fahren.
Das mache ich dann auch und nach einigen schönen Kilometern Wald und
Wiesen entlang des ehemaligen Grenzverlaufes tauche ich dann in die Großstadt
ein.
Um meiner Linie treu zu bleiben setze ich nun auch den Helm auf. Ständiges
sehen auf die Navigation und dann noch die Hektik und der Verkehr der
Großstadt, das ist nicht so ohne. Vor allem die vielen Baustellen mit
geänderter Verkehrsführung verlangen große Konzentration.
Da meine Unterkunft
etwas außerhalb im Osten ist, muss ich wieder über jede Menge Pflastersteine
hoppeln und ich bin sehr froh als ich endlich ankomme.
Hey hurrra, ein Meilenstein
ist geschafft, ich bin mit dem Rad bis nach Berlin gefahren. Ich freue mich
riesig.
PS: Happy Birthday FAL und liebe Grüße aus Berlin
Lieber TG- es ist uns ein Vergnügen,deinen Blog zu lesen.Vielen Dank,dass du dir die Zeit nimmst,deine Leser so unterhaltsam an deiner Reise,deinen Erlebnissen teilhaben zu lassen.Wir sind gespannt,was wir noch von dir lesen dürfen -und auch sehen- danke für die tollen Fotos! Wir wünschen dir, auf welchem Untergrund auch immer, behelmt oder nicht,weiterhin eine gute Fahrt, nette Menschen, gute Überraschungen.
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