Mittwoch, 16. Mai 2018
Welden – Bad Wörishofen 70 KM Gesamt: 330 KM
Nach einem Cappuccino verabschiede ich mich von meiner netten Gastfamilie.
Die Einladung in den Kraichgau steht. Agnes Cousin betreibt in München eine
Pension, sie gibt mir noch die Kontaktdaten. Schön war es in Welden.
Bei leichtem Nieselregen fahre ich
ein paar Kilometer und mache in einer Bäckerei in Aystetten eine
Frühstückspause und überlege mir, wie es nun weiter gehen soll. Nach München
wären es noch 80 Kilometer, soweit möchte ich eigentlich heute nicht mehr
fahren, zumal es die ganze Zeit regnet. Trotzdem recherchiere ich mal nach
geeigneten Unterkünften und muss erfahren, dass bis Freitag eine Messe in
München ist. In den nächsten beiden Tagen kostet selbst ein Sofa in einer privaten
WG ein horrendes Geld. Auch Agnes Cousin hat erst ab Freitag wieder etwas frei.
Also klappere ich das Umfeld ab, Ingolstadt, Landshut, alles dicht. Nochmal auf
gut Glück losfahren möchte ich heute definitiv nicht, man soll es ja auch nicht
überstrapazieren, das Glück. Da fällt mir ein Hotelangebot in Bad Wörishofen
ins Auge. Top-Bewertungen und ein sehr günstiger Preis. Aber wo liegt das? Oha,
doch etwas weg von München und meiner Route. Ich suche weiter, finde aber
nirgendwo etwas passendes, weder Hotel noch Pension oder eine Privatunterkunft
über Airbnb. Auch die Jugendherbergen im Umkreis sind belegt. Ich schaue mir
nochmal das Hotel in Bad Wörishofen an und lese etwas von einer Therme, drücke
auf den Knopf und buche ein Zimmer für zwei Tage. Am Freitag habe ich mich dann
bei Agnes Cousin in München angemeldet. Punkt. So wird es jetzt gemacht.
Nach Bad
Wörishofen sind es noch 55 Kilometer, die ich im Dauerregen fahre und mit
erheblichen Steigungen. Die falsche Entscheidung denke ich, ich hätte doch
nochmal im 10 Kilometer entfernten Augsburg schauen sollen. Irgendwann ist man
dann mal komplett durchnässt, aber wenn man in Bewegung bleibt, ist das nicht
schlimm. Bei einer Pause wechsle ich die Kleider damit ich nicht auskühle und
weiter geht es. Von der Umgebung bekomme ich nichts mit, der Blick ist nur auf den
Weg gerichtet, ich denke nichts, höre nur das monotone prasseln des Regens und
trete langsam und gleichmäßig in die Pedale. Kilometer um Kilometer, Ortschaft um Ortschaft, hoch und runter.
Gegen Nachmittag treffe ich in meinem
Hotel ein, ein super großes, schönes Zimmer erwartet mich, morgen fahre ich nicht
und wellnesse in der Therme. Das war genau
die richtige Entscheidung.
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