3.650 Kilometer - 3 Monate

Laut outdooractive.com sind es also insgesamt 3.650 Kilometer, geplant entlang der Fernradwege. Das macht bei ca. 75 KM pro Tag ca. 50 Tage + 15 Zusatztage bei den Hauptstädten (ohne Stuttgart, weil kenn ich schon gut) zusammen 65 Tage. Plus Puffer plus Erholung plus Bestseller-Reiseführer schreiben, alles in allem 3 Monate Auszeit.

Ich habe mir das Gespräch mit meinem Chef folgendermaßen vorgestellt:

Gratho: Ich hab ne Idee, wie wir die Buchhaltung noch besser machen können.

Chef: Einigermaßen gut, würde mir erstmal reichen.

Gratho: hohe Motivation ist ein entscheidender Faktor für ausgezeichnete Leistungen und .

Chef: Kommen Sie auf den Punkt.

Gratho: Ich brauche 3 Monate Urlaub, bei vollem Lohnausgleich.

Chef: Ich danke Ihnen für die gute Zusammenarbeit und wünsche Ihnen und Ihrer Familie für die Zukunft alles Gute.

Aber im Ernst, ich will einfach nur vorbereitet sein, damit ich, falls sich mal früher oder später eine günstige Gelegenheit ergibt, sofort aufbrechen kann, spätestens bei Renteneintritt. Hoffentlich habe ich bis dahin genügend Ideen für den Blog. Spaß macht es allemal und wer weiß schon, dass Erfurt die Hauptstadt von Thüringen ist.

Streckenplanung

Und wie plant ein ordentlicher Buchhalter ? Natürlich mit einer Excel-Tabelle:

Aber halt, so will ich ja die Tour gar nicht angehen. Ich möchte eben ein Stück weit weg von der Uhr, von einem geregelten Tagesablauf, von pünktlichem Aufstehen, weg von der Fremdverplanung, hin zur Freiheit. Daher werde ich nur die Etappenstrecken zu den Hauptstädten planen und die Tageskilometer und die einzelnen Zwischen-Übernachtungen außer acht lassen. Je nach Lust und Laune fahre ich morgens los und komme abends irgendwo an. Wenn es dann nicht der gleiche Ort ist, bin ich immerhin nicht im Kreis gefahren.

Als Planungstool nutze ich die Seite von outdooractive.com. Die ersten Erkenntnisse sind, dass die Schwaben mich zwischen Stuttgart und Ulm auf 800 Meter hochjagen wollen und dass es von München bis Jena auch nicht gerade flach zu geht. Irgendwann habe ich dann auch gemerkt, dass die Hauptstadt von Thüringen Erfurt und nicht Jena ist. Ich möchte noch kurz klar stellen, dass dies keine Bildungslücke sondern lediglich ein Konzentrationsfehler war. 

“Mir ist es eingefallen, während ich Fahrrad fuhr.” (Albert Einstein über die Relativitätstheorie, deutsch-schweizerischer Physiker und Nobelpreisträger, 1879 – 1955)

Bike

Hercules wollte auch in den Blog. Aber nach nun über 10 Jahren und einigen Tausend Kilometern muss er nun etwas Neuerem weichen. Aber wir haben darüber geredet und ich habe Hercules versichert, dass er nach wie vor Bike Nr. 1 ist, hin und wieder gefahren wird, bei schlechtem Wetter zum Beispiel und nicht dem Schrotthändler zum Fraß vorgeworfen wird. Er hat es akzeptiert.

Hier nun mein neues Rad, ein leichter und schneller Tourer, mit Licht, Gepäckträger und Schutzblechen:

Heute sind wir die ersten Kilometer gefahren. Die erste Frühjahrstour, über die Kronauer Allee nach Bruchsal, gemütlich einen Kaffee trinken und über Ubstadt und Langenbrücken wieder zurück, insgesamt 40 Kilometer. Das KTM läuft sehr ruhig und ist tatsächlich wie versprochen sehr schnell unterwegs. Ich denke, dass wir gut zusammen passen und freu mich auf die kommende Zusammenarbeit.

Prolog

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Wikipedia: Mit dem Begriff Midlife Crisis (engl. für „Mittlebenskrise“) meint man einen psychischen Zustand der Unsicherheit im Lebensabschnitt von etwa 40/45 bis Anfang 50 Jahren.

Nun bin ich aber überwiegend zufrieden und glücklich und sehe mich nicht in einer Lebenskrise, befinde mich aber durchaus im kritischen Alter und ich möchte nicht mit 55 dastehen und mir vorwerfen müssen, dass ich die Midlife-Crisis verpasst habe. So muss jetzt also unbedingt etwas Besonderes, Spektakuläres in meinem Leben passieren.

Zur Auswahl stehen Wandern oder Radfahren. Es soll ja nicht zu extrem sein und wie gesagt ist es höchstens eine kleine Krise. Mit Wandern habe ich bisher noch nicht viel Erfahrung, so dass ich hier als Einstieg für dieses Jahr auf jeden Fall geplant habe, den Westweg von Pforzheim nach Basel zu bewältigen. Der Vorteil ist, dass man nicht großartig aus Baden raus muss und die Tour in 14 Tagen zu schaffen ist. Aber um mich gedanklich auf die Rente vorzubereiten reicht das wohl nicht aus, da muss schon etwas Größeres her, wobei der Abenteuer-Faktor überschaubar bleiben sollte. Ich bin zwar durchaus gewillt die Grenzen Badens zu überschreiten, aber mangels zufriedenstellender Fremdsprachenkenntnisse möchte ich gerne im deutschsprachigen Raum bleiben, wobei mir fremde Dialekte nichts ausmachen. 

Die Lösung: eine Radtour rings um Deutschland, wobei alle Bundesländer durchquert werden und in jeder Hauptstadt 1 Tag Sightseeing auf dem Programm steht. 

Das Ziel ist definiert, die Planung kann beginnen...